Im Rahmen des Leitthemas der Ausgabe 74 des Pauliner Forums haben wir die beiden Kabarettisten Lukas Fuchs und Benedikt Paasch, Maturajahrgang 2013, welche sich nach dem Abschluss im Paulinum als Nachwuchskabarettisten einen Namen gemacht haben, zum Interview gebeten.
Pauliner Forum: Kabarett ist ja kein alltägliches Hobby, wie seid ihr dazu gekommen?
Fuchs & Paasch: Wir haben uns schon immer für Kabarett interessiert und nach einigen Besuchen im Innsbrucker Treibhaus entschlossen wir uns, selbst ein paar Zeilen zu schreiben, und so kam es nach ungefähr einem Jahr zu unserem Debütprogramm „13“. Mit diesem hatten wir unsere ersten sehr erfolgreichen Auftritte in ganz Tirol und sogar beim Maturaball des Paulinums im Herbst 2014.
Pauliner Forum: Ein abendfüllendes Programm zu verfassen ist sicher keine leichte Aufgabe. Wie entstehen die Ideen für eure Auftritte?
Fuchs & Paasch: Viele Ideen und Überlegungen kommen aus unserer langjährigen Freundschaft und den Erlebnissen, die wir in den mittlerweile 20 Jahre hatten. Die dargestellten Figuren und Sketche sind uns in stark abstrahierter Form selbst begegnet. Dies gibt uns die Möglichkeit, authentisch zu bleiben und unsere Ideen möglichst realitätsnah umzusetzen.
Pauliner Forum: Wie geht ihr mit Lampenfieber und Nervosität um?
Fuchs & Paasch: Nachdem wir in unserer Schulzeit das Reden in der Öffentlichkeit eher vermieden haben, war dies auch ein sehr großes Thema für uns. Bis zur Premiere waren wir uns nicht sicher, ob wir vor einigen hundert Menschen einen souveränen Auftritt hinlegen können. Nach ein paar Minuten auf der Bühne und lachendem sowie applaudierendem Publikum waren sämtliche Unsicherheiten verflogen und wir fühlten uns sichtlich wohl. Allerdings sind wir immer noch vor jedem Auftritt sehr nervös und malen uns peinliche Szenarien aus.
Pauliner Forum: Wie reagiert ihr darauf, wenn ihr das Publikum nicht überzeugen könnt?
Fuchs & Paasch: Das war vor allem am Anfang eine sehr schwierige Situation für uns. Wir hatten das Glück, bei unserem Premierenauftritt ein sehr motiviertes und begeistertes Publikum zu haben, was einem das Spielen sehr erleichtert. Beim folgenden Auftritt, nur eine Woche später, war es allerdings völlig anders. Das Publikum war weniger laut und aktiv und wir wussten den ganzen Abend nicht, ob unsere Vorstellung bei den Zusehern angekommen ist oder nicht. Wir fühlten uns richtig auf der Bühne allein gelassen, obwohl der Saal wieder ausverkauft war. Nach der Vorstellung wurden wir von allen Seiten beglückwünscht, wodurch uns ein Stein vom Herzen fiel. Dies war eine der wichtigsten Erfahrungen, die wir machen durften.
Pauliner Forum: Spielt ihr euer Programm nach Text oder improvisiert ihr viel?
Fuchs & Paasch: Da wir unsere Texte in der Regel nicht auswendig können, sind wir oft dazu gezwungen zu improvisieren *lachen*. Im Grunde gibt es aber schon für die geplante Aufführung ein Skript, welches aber nur als Leitfaden genommen wird. Teilweise improvisieren wir auch, wenn witzige Bemerkungen aus dem Publikum kommen, was uns persönlich am meisten Spaß macht. Ein Beispiel, das uns lange in Erinnerung bleiben wird, war von unserem Auftritt in der Eremitage in Schwaz. In einem unserer Sketche kam eine Figur namens „Chantal“ vor. Während des Sketches stand eine Besucherin auf und ging, worauf wir ihr hinterherriefen: „Oh eine Chantal, entschuldige wir wollten dich nicht beleidigen“.
Pauliner Forum: Gibt es Vorbilder, an denen ihr euch orientiert habt?
Fuchs & Paasch: Natürlich schaut man zu den großen Namen wie Alfred Dorfer und Josef Hader auf, wer uns aber besonders geprägt hat, sind Thomas Stipsits und Manuel Rubey mit ihrem Programm „Triest“.
Pauliner Forum: Wie sind eure Pläne für die Zukunft?
Fuchs & Paasch: Das Kabarett ist nach wie vor ein Hobby, welches wir leidenschaftlich verfolgen. Der politische Abgang von HC Strache und Donald Trump, welche uns stets mit Ideen und Vorlagen versorgt haben, macht es uns in der Zukunft zwar schwieriger, aber wir sind uns sicher, dass der politische Nachwuchs bereits in den Startlöchern steht
Lukas Fuchs, MJ 2013
Benedikt Paasch, MJ 2013
