Ein Abend wie kein Zweiter

Der Abend auf den wir so lange hin gefiebert haben. Teils mit Vorfreude, teils mit Erleichterung und Teils mit Ungewissheit. Spätestens seit dem Beginn der Oberstufe war die Matura und die Vorbereitung darauf ein immerwährender Gedanke in unseren ohnehin schon überfüllten Köpfen. Ich denke, ich kann für all meine Mitschülerinnen und Mitschüler sprechen, wenn ich sage, dass der Satz "Das braucht ihr für die Matura." uns allen schon zum Hals heraus hing. (Auch wenn wir natürlich wussten, dass unsere Lehrpersonen es nur gut mit uns meinten. :) ) Doch nun nach dem langen Warten, dem vielen Lernen und schlussendlich dem Unterbeweisstellen unserer Fähigkeiten war der Abend gekommen auf den wir alle gewartet haben. Der Abend der Maturanten Verabschiedung. Der Abend, an dem uns unsere Maturazeugnisse überreicht wurden. Noch heute beinahe zwei Monate später kommt in mir ein besonderes Gefühl hoch, wenn ich an diesen Abend zurückdenke. Ein Gefühl von Erleichterung. Ein Gefühl das mir gesagt hat: "Die Anstrengungen haben sich gelohnt."

Den Abend haben unsere Klassenvorständinnen sehr passend und schön für uns Absolventinnen und Absolventen gestaltet. Nach einem gemeinsamen Te Deum in der Pauliner Schulkirche wurden in der Aula die Zeugnisse überreicht. Es folgten Worte von der Klassensprecherin und dem Klassensprecher sowie von den Klassenvorständinnen. Sie sprachen über schöne und bindende Momente, die wir in den letzten vier Jahren als Klasse erleben durften. So ließen wir unsere gemeinsame Zeit ein letztes Mal Revue passieren. Nach den Feierlichkeiten genossen wir ein reiches Buffet, welches uns von den Elternvertreterinnen bereitet wurde. Während wir nun Kuchen und Brötchen verzehrten, nutzten wir die Möglichkeit uns mit Klassenkameraden, Lehrpersonen oder Eltern über die besonderen Erlebnisse unserer Schullaufbahn auszutauschen. Dieser Teil des Abends gefiel mir persönlich am besten, da er eine Möglichkeit bat sich mit den Menschen, mit denen man die letzten vier oder acht Jahre seines Lebens verbracht hatte, noch einmal auszutauschen. Vor allem die Gespräche mit den Lehrpersonen waren etwas sehr Besonderes für mich. Sicherlich hat man oft mit seinen Lehrpersonen gesprochen, aber diese Art von offenen Gesprächen, für die man vielleicht während der Schulzeit keine Zeit hatte, waren etwas ganz Besonderes. Ob man über die Zukunft, die gemeinsame vergangene Zeit oder seine Pläne fürs Leben geredet hat. Es waren wunderschöne Konversationen, von denen ich mir sicherlich eine Menge mitnehmen werde.

Eine weitere große Errungenschaft des Abends, fast so wichtig wie die Matura, war das Angebot des Du's das von vielen Lehrpersonen kam. Auch wenn sich das aufs erste nicht so besonders anhört muss man verstehen, dass dies für eine Schülerin oder einen Schüler eine große Sache ist. Nach acht Jahren des "Guten Morgen Frau Professor" war es für uns wie die letzte Stufe auf der Treppe des Kommunizierens auf Augenhöhe. Auch wenn es einem anfangs noch ein wenig ungewohnt vorkommt, war es eine sehr nette Geste, welche noch einmal deutlich machte, dass unsere Schulzeit nun endgültig ihr Ende gefunden hat.

Doch was uns für immer bleiben wird sind die Erinnerungen, die wir auf diesem Weg gemacht haben und die Freundschaften, die wir geschlossen haben. So werde ich immer mit Freuden an meine Zeit am Paulinum zurückdenken und ganz besonders an den Abend den es kein zweites Mal geben wird.


Lukas Kompatscher (MJ 2024)

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