Sport und Gesundheit

Sport und Gesundheit – beides wird im Alltagsstress oft vernachlässigt, obwohl gerade hier am meisten profitiert werden könnte. Ich stehe dem Thema seit langem sehr positiv gegenüber und möchte unter anderem kurz auf den vorteilhaften Einfluss von Sport auf die Gesundheit auf mentaler, körperlicher und sozialer Ebene eingehen. Ich halte alle drei Ebenen für unglaublich wichtig und bin der Meinung, dass hier nicht nur der Leistungs-, sondern vor allem der Hobbysport sehr viele Vorteile bringen kann. Daher hier ein paar Erfahrungen von meiner Seite sowie eine kleine Erinnerung an die positiven Aspekte beim achtsamen Umgang mit der eigenen Gesundheit.

Ich habe schon von klein auf viel Sport getrieben, für mich war das immer eine Möglichkeit zu entspannen, den Kopf freizukriegen und mich nach dem stundenlangen Sitzen in der Schule oder zwischen dem Lernen an der Uni einfach mal auszutoben. Auch heute noch ist Sport ein wichtiger Bestandteil meines Lebens, hilft mir meist am besten, neue Energie zu finden und meine Gedanken zu ordnen, und ist so vor allem in stressigen Zeiten ein wichtiger Ausgleich. Wenn man Sport schon früh in den Alltag integriert und noch dazu Spaß daran findet, erhöht man natürlich die Chance, daraus eine Gewohnheit zu entwickeln und diese auch beizubehalten. Denn Regelmäßigkeit und Vergnügen sind der Schlüssel zu sportlicher Betätigung, von der die Gesundheit auch wirklich profitieren kann.

Ich habe die verschiedensten Sportarten ausgeübt und eine davon, Eiskunstlauf, sogar neun Jahre lang als Leistungssport. Tägliches Training am Eis, 6-7mal die Woche und in den Ferien mehrmals täglich, zusätzlich noch Fitnesstraining, Stretching, Ballett, Choreografie und Trockentraining, diverse Workshops und natürlich Wettbewerbe, verteilt über die verschiedensten Länder Europas und meist über zwei bis drei Tage hinweg. Wenn der ausgewählte Sport Spaß macht, nimmt man das harte Training gerne in Kauf, denn bei intensiver Arbeit an einer Sache merkt man plötzlich, wie man immer besser wird – und Fortschritt ist eine großartige Motivation. Ich habe einige sehr wichtige Dinge in meiner Zeit als Leistungssportlerin gelernt. Dazu gehört auch die Einstellung, nicht aufzugeben, wenn etwas nicht gleich funktioniert, und die Fähigkeit, mit Niederlagen umgehen zu können. Die Tendenz, viele Errungenschaften rein auf Talent und Begabung zurückzuführen und dadurch beim ersten Rückschlag schon aufzugeben, nimmt einem oft die Möglichkeit neuer Erfahrungen und Weiterentwicklung und kann sogar Begabung daran hindern, überhaupt sichtbar zu werden. Natürlich beeinflusst eine Begabung vieles positiv, aber Talent ist nicht alles, da gehört immer auch harte Arbeit dazu. Jede/r erfolgreiche SportlerIn war einmal Anfänger. Beim Eiskunstlauf gehört es zum Alltag, dass man ständig hinfällt, wieder aufsteht und das Gleiche nochmal versucht, anders kann man Doppel- und Dreifachsprünge einfach nicht lernen – Talent hin oder her. Diese Erfahrung ist sehr wertvoll und Sport gibt die Möglichkeit, dies schon in jungen Jahren zu lernen, auch ohne den Druck von professionellem Leistungssport.

Neben positiven mentalen Entwicklungen durch Sport ist natürlich die körperliche Komponente/Fitness für jeden Menschen und ganz besonders für Kinder ein großer Vorteil. Gerade in der Pubertät kann man seinem Körper in Bezug auf natürlichen Muskelaufbau und Formung des Körpers eine tolle Ausgangslage verschaffen, von der man sein ganzes Leben lang zehren wird. Die positiven Nebeneffekte von Sport wie Ausschüttung von Glückshormonen, positive Auswirkungen auf das Herzkreislaufsystem, Vorbeugung und Verbesserung muskulärer bzw. generell den Bewegungsapparat betreffender Probleme und Schmerzen, besserer Schlaf sowie allgemein mehr Energie im Alltag und zum Teil sogar Vorbeugung von Depressionen sind weithin bekannt – wenn man also schon im Kindesalter eine Begeisterung für Sport entwickelt, hat man es später um vieles leichter. Außerdem ist der soziale Faktor nicht zu unterschätzen, denn man baut einen zusätzlichen Freundeskreis fern der Schule auf und lernt häufig auch in Sachen Teamarbeit einiges dazu. Ein Hobby fördert auch einen bewussteren Umgang mit Freizeit. Dafür hat man eine gute Alternative zu Langweile und schafft einen super Ausgleich zu Hausübungen und Lernen.

Natürlich gibt es auch eine Kehrseite der Medaille, die sich jedoch meist eher im Bereich des Leistungssports zeigt. Verletzungsgefahr und Spätfolgen, oft durch falsches Training und nicht-professionelle Anleitung verursacht, sowie Leistungsdruck und Konkurrenz sind nicht zu unterschätzen. Bewusstes Auswählen von TrainerIn und Sportart sowie regelmäßige sportmedizinische Vorsorgeuntersuchungen und aufmerksamer Umgang mit dem eigenen Körper können hier helfen. Am besten für Körper und Geist ist allerdings einfach eine wirklich regelmäßige sportliche Betätigung von Kindheit an, die mit Begeisterung ausgeübt wird. Ich kann nur dazu raten, mehrere verschiedene Sportarten auszuprobieren – meistens findet sich dabei eine super Ergänzung zu Schule und Alltag :-)

Yvonne Moriel, MJ 2010


Yvonne Moriel hat als Jazzsaxophonistin gerade ihre erste CD "Dreamers" veröffentlicht - mehr Infos auf ihrer Website www.yvonnemoriel.com

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