tempus fugit - zum 63. Maturajubiläum des MJ 1956

Am 5. Juni 2019 trafen sich in Fügen im Zillertal sechs ehemalige Studenten des „bischöflichen Knabenseminars“ Paulinum zu Schwaz, um das 63. Maturajubiläum zu feiern (Maturajahrgang 1956). Nach der Matura wurde damals vereinbart, jedes 5. Jahr ein Klassentreffen abzuhalten - meist fanden diese dann auch auf der Wehrburg in Südtirol in Begleitung des Bischofs Reinhold Stecher statt. Ab dem 60. Maturajubiläum wurde aber beschlossen, diese Zusammenkünfte öfter, womöglich jedes Jahr, durchzuführen – denn: „tempus fugit“ - man wird ja auch nicht jünger.

1948 begannen im Paulinum 34 „Zöglinge“ nach bestandener Aufnahmsprüfung das Gymnasialstudium (3 Externe aus Schwaz und 31 Interne aus Tirol und Vorarlberg - Abbildung 1), wobei zu erwähnen wäre, dass die Diözese Innsbruck die Trägerschaft dieser Schule innehatte und das Paulinum von ihr hauptsächlich als Vorstufeninstitution für ein Theologiestudium angesehen wurde. Der Besuch des Paulinum wurde von vielen aber auch dahingehend genutzt, ein Gymnasialstudium ohne diese diözesanen Vorgaben zu absolvieren, da der Besuch eines weltlichen Gymnasium in Tirol unmittelbar nach dem Krieg oft aus Mangel an dementsprechenden Ausbildungsstätten, Reisemöglichkeiten bzw. aus finanziellen Gründen nicht in Frage kam. Im weiteren Verlauf der Schuljahre traten in der Klasse naturbedingt Fluktuationen in der Schülerzahl ein, einige Kollegen verließen das Paulinum, um an anderen Schulen weiter zu studieren bzw. einen Beruf zu erlernen, andere kamen als Repetenten bzw. aus anderen Ausbildungsstätten, sodass 1956 dann 13 Mann zur Matura antraten (Abbildung 2) und diese mit Erfolg (weiße Fahne) bestanden. Einige davon absolvierten dann ein Universitätsstudium und andere traten gleich ins Berufsleben ein. Im Laufe der Jahre aber lichteten sich die Reihen, fünf Kollegen verstarben.

Am 5. Juni 2019 trafen sich also von den acht noch lebenden Kollegen sechs um die Mittagszeit im Nebenstüberl des Hotels Edelweiß in Fügen zu einem Mittagessen und Gedankenaustausch - ein Kollege war krankheitshalber und ein anderer anderweitig verhindert. Dabei gab es genug Gelegenheit zu ausführlichem Tratsch mit Erlebnissen und Erinnerungen an die Schulzeit, an die Professoren und Präfekten und an diverse Vorkommnisse ebendort. Mit Wehmut gedachte man der verstorbenen Klassenkollegen, Professoren und Präfekten und vor allem an unseren letzten Präfekten Reinhold Stecher. Natürlich berichteten wir auch über unsere familiären Verhältnisse, über das eine und andere „Wehwehchen“, das sich bei jedem im Laufe der Zeit eingestellt hat, über Gegebenheiten im ehemaligen beruflichen Umfeld sowie über prägende persönliche Ereignisse. Nach einem Spaziergang durch Fügen, Besuch der Kirche und nach einer Jause im Hotel trennten wir uns mit dem Versprechen, bald wieder so eine Zusammenkunft zustande zu bringen mit der Hoffnung, alle wieder gesund und munter anzutreffen. (Abbildung 3).

Ferdinand Steger, MJ 1956

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